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Offene Kirche

Quelle: Stuckrad
Innenansicht Kirche

Eintauchen in göttliche Spähre

Einen mystischen Eindruck vermitteln und ein Eintauchen in die göttliche Sphäre inmitten der industrialisierten Welt ermöglichen sollte sie. Das war die Vorstellung von Konsistorial-Baumeister Carl-Wilhelm Hase aus Hannover. Der zu den Stars im Kirchenbauwesen seiner Zeit gehörende Architekt erhielt 1896 den Auftrag zur Planung der Martin-Luther-Kirche in Hagen. Er schuf eine fein gegliederte und schlanke Kirche aus roten Ziegelsteinen im neugotischen Stil.
 
Noch heute staunen die Besucher, wenn sie die Kirche durch die Tür im Glockenturm betreten. Begeistert und überrascht betrachten sie den großen Innenraum mit der kunstfertigen, hölzernen  Ausstattung und deren feinen farblichen Bemalungen. Sie sind entzückt von den mit Schablonenmalerei gestalteten  Jugendstilornamenten in blau und altrosa an Wänden und Decken. Sie spüren die faszinierende Atmosphäre, die von drei großen Fenster mit farbigen, ornamentalen und figürlichen Glas im Altarraum und deren Lichtspielen mit der Sonne ausgeht. Alles zusammen bietet einen gemütlichen Raum für Ruhe, Muße und Entspannung, genau wie es der Baumeister seinerzeit gewollt hatte.
 
Um den Besuchern neben den üblichen Gottesdienstzeiten dieses besondere „Gasthaus zur Seele“ zur Verfügung zu stellen, öffnet ein Team von Ehrenamtlichen von Anfang April bis Ende Oktober jeden Donnerstag von 10.00 Uhr bis 11.30 Uhr die Türen der Kirche. „Sie können hier Ruhe und Entspannung von unserer hektischen Welt finden, eine Kerze anzünden und ein bisschen verweilen“, sagen sie. Das lohne sich besonders nach einem Einkauf auf dem gegenüber gleichzeitig stattfindenden Wochenmarkt, meinen alle. Die Ehrenamtlichen freuen sich auf viele interessierte und nette Gäste.
                                                                                                                                                              Meike Döscher